Ethikkodex – wozu?

Das Wohlergehen der Pferde liegt uns sehr am Herzen und insbesondere wenn ein kommerzielles Unternehmen mit Pferden betrieben wird, muss man sich mit dem Wohlergehen der Pferde und einer guten ethischen Praxis auseinandersetzen. Unsere Leidenschaft für die Fortpflanzung und die Liebe zum Pferd spornen uns dazu an und die Pferdezucht muss stets mit großem Respekt vor dem Pferd als lebendem Individuum erfolgen. Mit diesem Kodex möchten wir völlig klarstellen, was wir im Rahmen unserer spezifischen Arbeit mit der Eizellentnahme und künstlichen Befruchtung als gute ethische Praxis und das Wohlergehen des Pferdes betrachten.

heste

Wenn die Eizellen entnommen werden (OPU)

Die Eizellentnahme wird als elektiver (d.h. die Eingriffe, die nicht dringend erforderlich sind) und invasiver Eingriff charakterisiert, da dabei Einstiche mit einer Nadel erfolgen. Es handelt sich um einen kurzen Eingriff mit einer Anästhesie im Stehen ohne den Einsatz von Hormonen. Die Eizellentnahme ist nicht für alle Pferde geeignet, und wir beurteilen sehr gründlich und mit viel Zeitaufwand, ob die Technik für das jeweilige Pferd geeignet ist, indem wir spüren und beobachten, wie das Pferd den Eingriff verträgt.

Bei VetEmbryo haben wir eine feste Vorgehensweise entwickelt, wie die Stuten bei der Eizellentnahme sediert werden. In unserem Verfahren haben wir eine maximale Anästhesiedosis festgelegt, die jede Stute erhalten darf. Wir legen Wert darauf, dass sich die Stute sicher fühlt und ruhig ist, wenn sie sediert wird. Wenn dies erfordert, dass sie ihren Stallkameraden an ihrer Seite hat, ermöglichen wir dies. Auf diese Weise bleibt die Stute während der gesamten Eizellentnahme ruhig und entspannt. Wenn die Stute die maximal festgelegte Sedierung erhalten hat, aber anfängt aufzuwachen, bevor wir alle Follikel entnommen haben, beenden wir den Eingriff. In Bezug auf das Wohlergehen der Stute gehen wir keinerlei Kompromisse ein, wohl wissend, dass dies dazu führen kann, dass wir etwas weniger Eizellen bekommen. Für uns ist es von großer Bedeutung, dass sich die Stute direkt nach der Eizellentnahme gesund und gut fühlt. Mit unserer Vorgehensweise erreichen wir eine gute Balance zwischen kommerziellen Interessen und einem hohen Maß an Wohlergehen der Pferde.

Es kann auch anatomische Gründe geben, warum die Eizellentnahme nicht für alle Stuten eine geeignete Lösung ist. Die Eierstöcke hängen in einem Bindegewebsband, und wenn die Stute noch kein Fohlen zur Welt gebracht hat, kann dieses Band, insbesondere bei jüngeren Stuten, sehr straff sein. In einigen Fällen kann das Band so straff sein, dass wir die Eizellentnahme nicht durchführen können, ohne der Stute Unannehmlichkeiten zu bereiten, und in solchen Fällen beginnen wir nicht mit dem Eingriff. Bei einigen Stuten kann es sein, dass die Aufhängung eines Eierstocks sehr straff ist, und in diesen Fällen können wir uns dafür entscheiden, nur Eizellen aus einem Eierstock zu entnehmen.

Die „Schmerzwahrnehmung“, die die Art und Weise beschreibt, wie wir Schmerzen empfinden, ist von Pferd zu Pferd sehr unterschiedlich. Damit sich kein Pferd während und nach der Eizellentnahme unwohl fühlt, verabreichen wir vor und nach dem Eingriff Schmerzmittel. Bei den allermeisten Pferden ist nach dem Eingriff nur eine schmerzlindernde Behandlung erforderlich, bei manchen Pferden kann es jedoch erforderlich sein, am Abend oder am folgenden Tag erneut schmerzlindernde Medikamente zu verabreichen.

Nach der Eizellentnahme muss die Stute vor dem Heimtransport richtig aufwachen können. Normalerweise dauert dies 1-2 Stunden. Unser Wunsch ist es, dass die Stute vor der Abreise wach und munter ist und Futter zu sich nehmen möchte, unabhängig davon, ob die Stute an den Transport gewöhnt ist oder nicht.

Die Überwachung der Stuten nach der Eizellentnahme ist unerlässlich, um zu wissen, ob es der Stute gut geht. Unsere Stuten für die Eizellentnahme sind neben der Klinik untergebracht, getrennt durch eine große Glastrennwand. So können wir kontinuierlich sicherstellen, dass es der einzelnen Stute gut geht. Alle unsere Ställe sind zudem videoüberwacht, was die physische Beobachtung ergänzt.

Da es sich bei der Eizellentnahme um einen elektiven Eingriff handelt, der der Stute möglicherweise Unbehagen/Schmerzen bereiten kann, halten wir es für wichtig, eindeutige Rahmen für unser ethisch korrektes Vorgehen zu haben. Folgende Punkte sind davon umfasst was wir als gute ethische Praxis bei der Eizellentnahme betrachten:

søde heste

Da es sich bei der Eizellentnahme um einen elektiven Eingriff handelt, der der Stute möglicherweise Unbehagen/Schmerzen bereiten kann, halten wir es für wichtig, eindeutige Rahmen für unser ethisch korrektes Vorgehen zu haben. Folgende Punkte sind davon umfasst was wir als gute ethische Praxis bei der Eizellentnahme betrachten:

  • Bei jeder einzelnen Stute wird individuell beurteilt, ob es sich um eine geeignete Technik handelt
  • Für eine ausreichende Schmerzversorgung während und nach dem Eingriff zu sorgen
  • Die Anzahl der Einstiche zu minimieren
  • Die Festlegung einer maximalen Dosierung für die Anästhesie
  • Wenn die Stute während des Eingriffs unter der festgelegten Sedierungsmenge eindeutige Beschwerden verspürt, wird der Eingriff abgebrochen
  • Wenn die Stute anatomisch nicht für den Eingriff geeignet ist, wird der Eingriff nicht eingeleitet
  • Wenn die Stute anatomisch nicht für den Eingriff unilateral geeignet ist, d.h. an einem Eierstock, wird der Eingriff an diesem Eierstock nicht fortgesetzt
  • Wir entnehmen keine Eier von 1- und 2-jährigen Stuten
  • Wir entnehmen nur Eizellen von Stuten, die sich in einem guten Gesundheitszustand und gutem Futterzustand befinden
  • Die Überwachung der Stute auf Schmerzmittelbedarf am Abend oder am Tag nach der Eizellentnahme
  • Die Temperatur der Stute wird in den folgenden 2 Tagen gemessen
  • Die Stute darf nach der Eizellenentnahme einige Tage nicht trainiert werden, darf aber auf die Koppel.

Unterbringung bei VetEmbryo

Pferde sind soziale Wesen und Untersuchungen zeigen, dass sie genau wie wir Beziehungen eingehen. Gute, soziale Beziehungen helfen, den Stresspegel zu senken. Daher haben folgende Punkte bei uns Priorität:

  • Dass die Stuten einen Stallkameraden bekommen, so dass die Stuten soweit möglich zu zweit untergebracht sind.
  • Dass die Stuten den größten Teil des Tages auf der Koppel verbringen. Wir haben das ganze Jahr über große Koppeln zur Verfügung.
  • Dass die Stuten mit reichlich hochwertigem Raufutter und der richtigen Ergänzung an Vitaminen und Mineralstoffen gefüttert werden.
  • Dass Ruhe im Stall herrscht, wenn sich die Stuten im Stall aufhalten und die Aufgaben des Tages erledigt sind.

Wir nehmen uns Zeit, um herauszufinden, welche Stuten gut miteinander auskommen. Dies gilt sowohl für unsere Spenderstuten als auch für unsere Zuchtstuten. Deshalb kommen Verletzungen nach dem Aufenthalt der Pferden auf der Koppel nur selten vor. Vielmehr ist es täglich eine Freude zu sehen, wie die Stuten miteinander interagieren. Wir erleben weitgehend, dass es den Pferden besser geht, wenn wir ihnen die nötigen Rahmen bieten ihre sozialen Bedürfnisse zu erfüllen. Eine Stute, der es gut geht, wird auch in einem besseren Gleichgewicht in Bezug auf die Fortpflanzung sein.

Unsere Zusammenarbeit mit Kunden

Wir respektieren das Recht unserer Kunden auf Vertraulichkeit. Wir geben keine vertraulichen Informationen weiter, es sei denn, dies ist gesetzlich vorgeschrieben. Eine gute Zusammenarbeit basiert maßgeblich auf gegenseitigem Vertrauen und Respekt. Für uns sind Ordnung, Offenheit und Ehrlichkeit Schlüsselfaktoren für eine gute Zusammenarbeit. Wir schätzen unsere Kunden, die uns vertrauen und unseren Empfehlungen folgen. Wir kennen unsere Grenzen, sind uns aber dennoch bewusst, dass wir bei der künstlichen Befruchtung von Pferden zu den den weltweit führenden Anbietern gehören.

Verwendung von Sperma für ICSI

Wir haben mit vielen Hengststationen in Europa eine gute Zusammenarbeit und verfügen im Labor über Samen von über 350 Hengsten. Alle, die unserem Labor Sperma zusenden, unterzeichnen einen Vertrag, der das Recht einräumt, das Sperma für die ICSI zu verwenden, und verifiziert die Vereinbarungen, denen das betreffende Sperma unterliegt. Der Hengsthalter/Eigentümer des Samens zahlt eine monatliche Gebühr für die Lagerung des Samens in unserem Labor, die Abrechnung für die Verwendung des Samens erfolgt jedoch direkt zwischen dem Kunden und dem Eigentümer des Samens. VetEmbryo ist somit finanziell nicht am Verkauf von Spermien beteiligt und erhält keine Provision. Wir betreuen und beraten unsere Kunden jedoch gerne basierend auf kompetenter Erfahrung mit den uns zur Verfügung stehenden Spermien.

EU-zertifiziertes Labor

Unser Labor ist EU-zertifiziert. Kurz gesagt bedeutet dies, dass die dänische Veterinär- und Lebensmittelbehörde unser Labor, unsere Klinik und alle damit verbundenen Verfahren genehmigt und einschätzt, dass wir alle EU-Anforderungen in diesem Bereich erfüllen. Wir sind stolz auf die Zertifizierung und übernehmen die große Verantwortung, die Anforderungen und Vorschriften der EU einzuhalten. Wir haben einen jährlichen Besuch der dänischen Veterinär- und Lebensmittelbehörde, die eine detaillierte Überprüfung des gesamten Labors und unserer Verfahren vornimmt und beurteilt, ob wir kontinuierlich die EU-Vorschriften einhalten. Dies erfordert viel Arbeit, trägt aber unter anderem dazu bei unseren Pferdebestand vor dem Ausbruch von ansteckenden Krankheiten zu schützen. Die EU-Zertifizierung bedeutet auch, dass wir die Erlaubnis haben, Eizellen, Spermien und Embryonen über die Landesgrenzen hinweg zu empfangen und zu versenden sowie diese unter EU-Status aufzubewahren. Das bedeutet ebenfalls, dass alle Samenzellen sowie alle Eizellen und Embryonen, die wir senden und empfangen, den EU-Anforderungen an den Gesundheitszustand entsprechen müssen. Kontaktieren Sie uns gerne, wenn Sie mehr über die Anforderungen für den Gesundheitsstatus der EU erfahren möchten.